Ausstellung

Nr. 2

»Das Orchester«

Die Raum- und zugleich Videoinstallation „Das Orchester“ von Constantin Wallhäuser zielt auf die Auflösung des klassischen Betrachter-Projektions-Verhältnisses. Mit Hilfe eines lebensgroßen Videobildes wird zunächst eine Relation hergestellt, die der im Theater näherkommt, als der im Kino oder vor dem Fernseher. Die Dopplung der, sich im Raum befindlichen Säulen, als skulpturale Setzung macht die Projektion dreidimensional und schleudert den Betrachter oder die Betrachterin mitten hinein. Die Potenzierung der Schatten und Addierung der Objekte im und vor dem Video führt unweigerlich zur Reduktion von Licht: der Raum wird dunkler und dunkler bis der Akteur im Video und der Schatten des Betrachters sich in der Fläche nahezu auflösen. Immer mehr gleicht immer weniger.

Zugleich ist das Objekt, der Stab eine Stimme, ein Ton im Orchester und sein Schatten ein Oberton. Die Vermehrung der Stäbe schafft so eine Vermehrung der Stimmen. Doch anstatt sich zum erwarteten Wohlklang eines Orchesterstücks zu formen bleiben sie eine Anhäufung von Stimmen und somit eine fortgesetzte Erwartung – so lange bis man die Hoffnung aufgibt und anfängt, nach Harmonien in der Kakophonie zu suchen. Doch genau dann ist der ganze Spuk vorbei und das Spiel beginnt von Neuem.

Constantin Wallhäuser

* 1975 in Siegen (DE)

1992-1993 Foundation Course of Art&Design in Merseyside, Liverpool

1997-2004 Kunstakademie Düsseldorf bei Tony Cragg und Georg Herold

2002 Meisterschüler bei Georg Herold

Ausgewählte Ausstellungen: 2013   Schweben?, galerie Oqbo, Berlin

2012  NOVEMBER, Cosar HMT, Düsseldorf (solo)
dok25a bei devening projects + editions, Chicago

2011  Werkschau HALLE 12, Cosar HMT, Leipziger Baumwollspinnerei, Leipzig

Magic Affairs, Museum Of Modern Art Arnhem, Arnhem
Group Velocity, Märkisches Museum Witten,

SITE, Kunstraum Potsdam, Potsdam

2010  Herr Schatten, Sie haben Prokura, Cosar HMT, Düsseldorf (solo)